ZEITLast

Lehrzeit und Lernzeit: Studierbarkeit der BA-/BSc- und MA/MSc-Studiengänge als Adaption von Lehrorganisation und Zeitmanagement unter Berücksichtigung von Fächerkultur und neuen Technologien

ZEITLast ist ein Kooperationsprojekt der Hochschulen Hamburg, Hildesheim, Ilmenau und Mainz und wird über eine Laufzeit von drei Jahren, von 2009 bis 2012, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Gegenstand des Projekts ist die Studierbarkeit in Bachelor- und Masterstudiengängen insbesondere unter den Gesichtspunkten der Organisation von Zeit, Lernkultur und Nutzung moderner Technologien.

Die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge geben im Gegensatz zu den traditionellen Diplom- und Magisterstudiengängen eine starke zeitliche und inhaltliche Strukturierung des Studiums vor. Auch wenn z.T. die Anzahl der Präsenzveranstaltungen nicht sehr gestiegen ist, ist die Zahl der Pflichtveranstaltungen mit Leistungsnachweis höher. Zudem müssen einzelne Module in einer bestimmten Zeit abgeschlossen werden, was dazu führt das die Prüfungsleistungen am Ende eines Semesters stark zunehmen. Insgesamt wird von den Studierenden der Bachelorstudiengänge eine wöchentliche Arbeitsleistung von 40 Stunden erwartet, dadurch werden z.B. berufliche Tätigkeiten zur Finanzierung des Studiums nahezu ausgeschlossen. Neben dem zeitlichen Aufwand stellt auch die inhaltliche Strukturierung eine Belastung für die Studierenden dar. Studierenden müssen in einer Woche oder sogar an einem Tag zwischen mehreren Themenbruchstücken „hin und her springen“ und können sich selten inhaltlich über einen längeren Zeitraum auf ein Thema konzentrieren. Zu dem konzentriert sich die Arbeit auf die Vorlesungszeit, in der vorlesungsfreien Zeit, die knapp fünf Monate eines Studienjahrs bestimmt, erfolgt in der Regel wenig Betreuung oder Unterstützung, stattdessen werden die Studierenden sich selbst überlassen. Nicht selten führt dies zu Orientierungs-, Motivations- und Lernschwierigkeiten auf Seiten der Studierenden.

Im Rahmen des Projekts ZEITLast werden Variablen, die sich auf das Belastungsempfinden der Studierenden auswirken, analysiert und mit der Studienorganisation experimentiert. In Studiengängen der Partneruniversitäten werden konkrete Interventionen vorgenommen: Die Lehr-Lern-Organisation wird durch Blockunterricht und durch den Einsatz von E-Learning flexibilisiert und variiert. Zudem werden die Lehr- und Prüfungsanforderungen über den gesamten Zeitraum des Semesters verteilt. In Zeitbudget-Analysen wird die Belastung der Studierenden vor und während der Interventionen gemessen und das subjektive Empfinden der „Dichte“ wird zusätzlich durch kontrollierte Befragungen erfasst.

Ziel ist es, Veränderungsmodelle, Interventionskonzepte und -strategien für die Hochschullehre zu identifizieren, zu erproben und zu verbreiten, um die nachhaltige Integration neuer Lehr- und Lernformen in die Hochschullehre zu ermöglichen. Studierenden sollen dadurch die Möglichkeit erhalten ihre Lernzeit gemäß individueller Bedürfnisse zu organisieren, um ihre Studienzeit effektiv nutzen zu können.

Weiterführende Links:

Einen umfassenden Abschlussbericht gibt es hier zum Download

Den Film zum Forschungsprojekt können Sie sich hier ansehen.

Informationen zu weiteren Projektpublikationen finden sie auf der Projektseite der Uni Hamburg. 

 

Kontaktdaten:

Dr. Lena Groß
IfE / AG Medienpädagogik
Telefon: 06131 - 39 29375
E-Mail: grossl@uni-mainz.de